Ergotherapie in der beruflichen Rehabilitation

Die Ergotherapie ist eine wichtige flankierende Behandlungsmaßnahme bei PatientInnen mit psychischen und neurologischen Erkrankungen. Die Wiederherstellung und Erhaltung der selbständigen, eigenverantwortlichen Lebensbewältigung ist eine wesentliche Voraussetzung für psychische Stabilisierung und Lebensqualität.

In diesem Zusammenhang kommt der beruflichen Rehabilitation eine besondere Bedeutung zu.

Persönliche Interessen, Neigungen und Fähigkeiten sollen erkannt, gefördert und weiterentwickelt werden. Defizite und die individuelle Belastbarkeit sollen wahrgenommen und bearbeitet werden, um zu optimaler Lebensbewältigung und erfolgreicher Reintegration beizutragen.

In meiner langjährigen tagesklinischen Erfahrung wurde deutlich, dass großes Interesse am Medium Computerarbeit besteht. Zudem haben sich auf dem Arbeitsmarkt durch die EDV eine Fülle von neuen beruflichen Integrationsmöglichkeiten ergeben.

Neben der Computerarbeit als inhaltlichem Schwerpunkt werden auch Kognitives Training und Holzarbeiten angeboten. Die Arbeit in der Kleingruppe wird als soziales Erfahrungs- und Übungsfeld für Kommunikation und Kontakt genutzt. Die Wahrnehmung und Berücksichtigung der individuellen Situation, Symptomatik und aktuellen Befindlichkeit sind Grundlage für eine erfolgreiche Therapie.

Patientenkreis


Jugendliche und Erwachsene mit psychi­schen Erkrankungen (z.B. Psychosen, Neurosen, Persönlichkeitsstörungen, Psychosomatosen und Traumafolgestörungen), Sucht­erkran­kungen und hirnorganischem Psychosyn­drom (z.B. Z.n. Schädel-Hirn-Trauma, beginnende Demenz), ADHS

Zielsetzungen

  • Psychische Stabilisierung, Krankheits­bewältigung
  • Tagesstrukturierung
  • Interessenfindung, Motivation
  • Förderung von Selbständigkeit und zielgerichtetem Handeln
  • Erwerb und Verbesserung von berufsbezogenen Kenntnissen im Bereich Computer und Büroarbeit
  • Verbesserung kognitiver Fähigkeiten
  • Förderung von Selbstwahrnehmung und Selbsteinschätzung, Stärkung des Selbstwertgefühls
  • Förderung der sozialen Kompetenz und Beziehungsfähigkeit
  • Verbesserung arbeitsbezogener Fähigkeiten (Ausdauer, Belastbarkeit)

Angebote

  • Befunderhebung und Therapieplanung
  • kognitive Testung (verschiedene standardisierte Tests); Computergestütztes Kognitives Training (Cogpack etc.), nach Indikation in Kombination mit Entspannungsübungen
  • Schreibmaschinentraining, Training von Rechen- und sprachlichen Fertigkeiten
  • Computer Grundlagen, Textverarbeitung (Word), Tabellenkalkulation (Excel), Adressverwaltung (Outlook), Präsentation (Powerpoint) und Internet
  • Übungsangebote für zu Hause
  • Holz- und Tonarbeiten
  • Kontakt- und Rückmeldungsrunden
  • Beratung über weiterführende rehabilitative Maßnahmen
  • Belastungserprobung (bis 3 x 2 h/Wo)
  • Bewerbungsunterstützung
  • Einzeltherapie und Kleingruppen
  • Achtsamkeitsübungen, Körperorientierte Angebote und Imagination zur Besserung von Antrieb, Körperwahrnehmung und Körperausdruck, Entspannung und der Selbstregulation bei Befindlichkeitsstörungen
  • Krankheitsverarbeitung, Stabilisierung
  • Austausch mit dem/der behandelnden Arzt/Ärztin und Reha-Einrichtungen